Saisonstart

…für das Projekt Haselmaus der Österreichischen Bundesforste im Biosphärenpark Wienerwald!

Noch schlafen die kleinen Bilche, aber wir haben bereits begonnen, Nistkästen für sie aufzuhängen. Diese Holzkästen dienen als Ersatz für Baumhöhlen und erlauben uns, mehr über die Haselmäuse zu erfahren: Wie viele gibt es im Wienerwald? Wann sind sie aktiv? Welche Lebensräume bevorzugen sie?

Nein, der hängt nicht verkehrt rum. Bei Haselmausnistkästen zeigt das Eingangsloch zum Baumstamm hin. So können die Tiere direkt hineinklettern.

Nein, der hängt nicht verkehrt rum. Bei Haselmausnistkästen zeigt das Eingangsloch zum Baumstamm hin. So können die Tiere direkt hineinklettern.

Schwarzsehen im Schnee

Während die Haselmäuse schlafen, sind andere auch bei Schneefall aktiv, zum Beispiel der Schwarzspecht (Dryocopus martius). Seine Trommelwirbel rocken den still verschneiten Winterwald. Sie dienen dem Anzeigen seines Territoriums, der Kontaktaufnahme, sowie der Festigung seiner Partnerschaft. Bald (ab März) wird er vermutlich beginnen, eine Bruthöhle zu zimmern. Er baut sie in hohen alten Bäumen, besonders gern in Rotbuchen. Bis zu 4 Wochen arbeitet der Schwarzspecht an der Behausung, und davon profitieren auch viele andere Tiere. Denn nach dem Auszug der Spechtfamilie steht die hölzerne Immobilie meist nicht lange leer: Rund 60 Tierarten, wie Hohltaube, Eulen, Fledermäuse, Siebenschläfer, Wildbienen – und ja, genau, auch die Haselmaus – nutzen Schwarzspechthöhlen als Nachmieter.

Ein Schwarzspecht-Männchen. Das Weibchen hat nur einen kleinen roten Fleck am Hinterkopf.

 

Ziesel, Wiesel, Zwiesel

Wer zwischen April und September bei schönem Wetter die Perchtoldsdorfer Heide besucht, hat gute Chancen, gleich mehrere der seltenen Nagetiere zu sehen: ZieselMit Z frisst es Pflanzen.

Die kleinen Erdhörnchen leben in Kolonien, graben Erdbaue und ernähren sich von Blüten, Samen und anderen Pflanzenteilen. Da die Suche nach derartiger Nahrung im Winter entweder unlustig oder unmöglich ist, überdauern sie diese Zeit im Winterschlaf. Jetzt sind sie allerdings aktiv und sorgen namenstechnisch für Verwirrung. Denn allzu ähnlich klingt auch ein Raubtier, das Wiesel. Darunter versteht man verschiedene Arten aus der Familie der Marder.

Ziesel, die Nagetiere, stehen zwar im Alphabet ganz hinten, auf der Roten Liste der Österreichischen Säugetiere aber ganz weit vorne. Noch vor 50 Jahren waren sie so häufig, dass mancherorts sogar Prämien für getötete Ziesel bezahlt wurden. Mittlerweile ist ihr Lebensraum, beweidete Wiesen, in ihrem Verbeitungsgebiet selten geworden, die Kolonien geschrumpft und von anderen Vorkommen isoliert.

Was kann ich tun, um Ziesel zu schützen?

  • Auch wenn es schwer fällt: Ziesel nicht füttern! Natürlich fressen sie gerne Nüsse, Schokolade und Ähnliches – aber die falsche Kost baut in in ihrem Körper die falsche Art von Fett auf. Ein Schokobauch hilft ihnen nicht, über den Winter zu kommen, im schlimmsten Fall gefährdet er sogar ihr Überleben.
  • Hunde im Zieselgebiet anleinen! Ziesel sind nicht gerade kampfstark. Wo freilaufende Hunde ständigen Stress verursachen, haben Ziesel keine Chance.
  • Zieselbeobachter werden: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Die letzten Zieselkolonien werden beobachtet, um den Überblick über ihre Gefährdungssituation zu bewahren. Wer Zieselvorkommen kennt und mitmachen will, meldet sich beim NÖ Naturschutzbund.

Auch wenn es schwer fällt: Bitte nicht füttern!

P.S.: Paarungen aus Ziesel und Wiesel gibt es keine. Von einem Zwiesel spricht man, wenn sich ein Baum in zwei Spitzen gabelt.